Bedeutung de| Namen| Tegeler

Der Name Tegeler gehört zur Gruppe der Berufsnamen. Dabei ist Tegeler die niederdeutsche Form für Ziegler. Dabei ist Tegeler die ältere Bezeichnung für den Beruf des Zieglers. Während der zweiten, der hochdeutschen Lautverschiebung wurde im 5./6. Jh. das t im Anlaut zur Affikata tz bzw. später z (vgl. auch engl. to und dt. zu). Südlich der so genannten Benrather Linie (nach dem gleichnamigen Ort am Rhein) wurde seit jener Zeit am Wortanfang das z dem t gegenüber benutzt (z.B. Zeit gegenüber Tid). Da sich Luther bei seiner Bibelübersetzung des Hochdeutschen bediente, sind seit dem Beginn einer Normierung der deutschen Sprache die hochdeutschen Sprachformen gebräuchlicher als die niederdeutschen, ja das Hochdeutsche ist die Norm. So weit die linguistischen Voraussetzungen für die Form des Namen Tegeler.

Familiennamen enstanden jedoch wesentlich später als sich die Lautverschiebungen vollzogen. Zunächst ging man ab dem 12. Jh. dazu über, Personen mit Beinamen zu bezeichnen. Im 14. Jh. wurden v.a. in Städten statt solcher okkasioneller Zusätze (gelegentlich verwendete Bezeichnungen) feste Beinamen, aus denen sich schließlich Familiennamen entwickelten. Unterscheigungsmöglichkeiten in den rasch wachsenden Städten und eine zunehmende Bürokratie im 15. Jh. machten die Führung von Familiennamen notwendig. Dass es dabei noch bis ins 19. Jh. zu abweichenden Schreibweisen gekommen ist, zeigt das Beispiel des ältesten – mir bekannten – Tegeler. Der im Jahre 1666 geborene Tuchschneider Hermann Tegeler aus Mosebeck wurde teilweise als Ziegler oder Ziegeler bezeichnet, was die Herkunft des Namens in seiner hochdeutschen Form veranschaulicht.

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© Tillmann Tegeler 2004, letzte Aktualisierung: 26. Januar 2004