Robert Gustav Wilhelm Tegeler

Kekulé: 8

Robert Gustav Wilhelm Tegeler

 

* 23. August 1899 in Plauen
~ 27. November 1899 in Plauen

 

Vater: Paul Bernhard Tegeler aus Plauen
Mutter: Anna Karoline Fanny Müller aus Sonneberg

Geschwister: Helene Alma Gertrud Tegeler

Kurt Max Hans Tegeler

 

Elise Marianne Matthes am 30. Januar 1937 in Dresden

Kinder: Gertrud Elise Ursula Tegeler

Hellmut Manfred Wilhelm Tegeler
Dietrich Ralf Bernd Tegeler

1944 am Pruth / Rumänien

Biographische Bemerkungen:

Wilhelm Tegeler wurde am 23. August, früh um 10.30 Uhr, in der Tischerstr. 34 in Plauen als erstes von drei Kindern des Kaufmanns Bernhard Tegeler und dessen Ehefrau Fanny geboren. Getauft wurde er im Hause von Pastor Ehrlich. Nach dem frühen Verlust ihres Ehemannes (1911 durch Suizid wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten) übernahm Fanny Tegeler die Leitung der bereits 1863 vom Schwiegervater gegründeten Textilfabrik (ursprünglich Produktion von Weißwaren, später von Spitzen und Gardinen) und machte diese zu einem erfolgreichen Unternehmen.

Wilhelm Tegeler besuchte von 1910 bis Januar 1918 das Städtische Realgymnasium Plauen, das er vorzeitig mit dem „Notabitur“ abschloss, um Soldat werden zu können. Im Januar 1919 kehrte er von der Westfront als Gefreiter zurück und studierte in Heidelberg und Leipzig Jura. Die erste Staatsprüfung legte er 1922, die zweite 1926 ab. Als Richter für Zivilsachen arbeitete er zunächst in Plauen (Amtsgericht, später Landgericht), wurde im November 1937 zum Oberlandesgerichtsrat ernannt und an das OLG Dresden versetzt.

Wilhelm Tegeler war Mitglied der NSDAP und der SA.

Nach der Verlobung im Juli 1936 heiratete er am 30. Januar 1937 Marianne Matthes, Tochter eines Landarztes in Rottwerndorf bei Pirna. Aus der Ehe gingen 3 Kinder hervor: Ursula (geb. 7. Februar 1938), Hellmut (geb. 7. Oktober 1939) und Bernd (geb. 3. Mai 1941). Nach Wohnungen in der Hochuferstr. 7/0, Dresden-Blasewitz (bis 1. Februar 1936) und der Heubnerstr. 15/II, Dresden-A. 19 (ab 1.Februar 1936) sowie in der Karl-Roth-Str. 6/I, Dresden-A. 19 (14. Juli 1938 bis nach dem 3. Mai 1941) zog er mit seiner Familie in die Krenkelstr. 23, Dresden-Striesen, in die Nähe des Großen Gartens.

Während des 2. Weltkrieges wurde Wilhelm Tegeler ab 1941 zum Kriegsersatzdienst herangezogen und arbeitete zunächst als Straßenbahnschaffner im Berufsverkehr. Ab August 1942 diente er bei der Landwehr Dresden und wurde bei der Heimatflak in der Bedienung von Flugzeugabwehrkanonen (Flak) geschult. Diese Tätigkeiten waren zusätzlich zur Arbeit am Gericht zu leisten.

Am 16. September 1943 wurde er zum Wehrdienst nach Chemnitz eingezogen und dort sowie in Beraun bei Prag zum Funker ausgebildet. Von da ab lebte die junge Familie in der Wohnung von Marianne Tegelers Vater in Rottwerndorf, der seit Dezember 1941 verwitwet war. Marianne Tegeler führte den Haushalt und kümmerte sich auch um den Garten. Ihr Vater war von Dezember 1940 bis September 1944 zwangsverpflichtet als Stabsarzt in einem Lazarett in Bad Gottleuba tätig.

Am 12. Mai 1944 begann für Wilhelm Tegeler eine 16 Tage dauernde Fahrt im Güterwagen zur Ostfront in Bessarabien (heute Moldawien), wo er als Funker in der Nachrichten-Abteilung 320 der 320. Infanterie-Division eingesetzt werden sollte.Nach Beginn der schweren Kämpfe in diesem Frontabschnitt am 20. August 1944 trafen keine neuen Nachrichten von Wilhelm Tegeler mehr ein. Seinen letzten Brief an seine Frau hat er am 18. August 1944 geschrieben (Feldpoststempel 19. August 1944).

Seine Ehefrau teilte nun das Schicksal vieler anderer Frauen, deren Männer und Söhne als vermisst gemeldet waren. Sie schrieb weiterhin Briefe an ihren Mann in der Hoffnung, dass ihn einer erreichen würde. Nach Rückkehr der letzten Gefangenen aus sowjetischer Gefangenschaft 1956 gab es jedoch keine Hoffnung mehr, dass Wilhelm Tegeler noch leben könnte. 1963 wurde er für tot erklärt.

Ob es ein Grab für Wilhelm Tegeler gibt, ist nicht bekannt.

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© Tillmann Tegeler 2005, letzte Aktualisierung: 3. Juli 2005